Nöten mit Gebet begegenen

Datum

9.3.2019
9.9.2019

Standort

Halle (Saale)

Leitung

Antonia Monecke

Schwerpunkt

Zwei Gebetstage im und für das Stadtviertel Neustadt

Die Nöte von Halle-Neustadt, Alkohol, Arbeitslosigkeit, psychische Krankheiten, Familien, die dringend Hilfe brauchen, kann keiner allein lösen. Halle-Neustadt braucht Gott und den Leib Christi in Halle.

Rückblick auf das erste Halle-Neustadt Gebet

Am 9. März 2019 kamen über 70 Christen aus ganz unterschiedlichen Gemeinden in der Schnitte Ost in Halle-Neustadt zusammen. Sie alle haben in irgendeiner Weise ein Herz für diesen Stadtteil und wünschen sich, dass dort Gottes Liebe sichtbar wird. Der Abend beginnt mit Gemeinschaft und einem guten iranischen Essen.

Halle-Neustadt ist über die Stadtgrenzen hinaus als Problemviertel bekannt, und viele machen einen großen Bogen um das Viertel. Wieso gibt es hier so viel Not und Armut? Warum sind so viele Kinder verwahrlost und sogar psychisch krank? Weshalb ist das Leben vieler Menschen hier von Perspektivlosigkeit und Resignation bestimmt?

Nach einer schönen Lobpreiszeit führen uns Antje Trowitzsch und Antonia Gerdemann durch den Abend und geben uns mithilfe von gut recherchierten Fakten und aktuellen Statistiken einen Einblick in die derzeitige Lage in Neustadt. Zunächst geht es um die Benennung der größten Missstände. Zur Veranschaulichung haben die Schnitte-Kinder 10 Müllsäcke mit Abfall aus dem Umfeld der Schnitte Ost gefüllt, denen nun jeweils ein Problemfeld zugeordnet wird: Süchte, Scheidungen, kaputte Familien, Beziehungsunfähigkeit, Kriminalität, Arbeitslosigkeit, psychische Krankheiten, Armut, eine hohe Schulabbrecherquote, Rassismus. Diese Probleme müssen doch einen Nährboden gehabt haben, deshalb stellen wir uns die Frage, was in dieser Gegend war, bevor eine der größten sozialistischen Stadtteile in Deutschland in kürzester Zeit hochgezogen wurde. Welches Fundament wurde gelegt? Wir begeben uns auf eine Zeitreise und entdecken den Militärflugplatz im Zweiten Weltkrieg, die Luftwaffennachrichtenschule für das Deutsche Reich, die als Nudelfabrik getarnt war, den Chemiestandort Buna, der eine Zweigstelle in Auschwitz hatte, den Chemiestandort Leuna, der einen Vertrag mit Hitler geschlossen hatte und die komplette Kriegsmaschinerie mit Treibstoff versorgte. Halle-Neustadt wurde bewusst als eine Stadt ohne Gott geplant, Kirchen durften hier nicht gebaut werden. Darüber hinaus hatte die Stasizentrale zu DDR-Zeiten an diesem Ort ihren Sitz.

Wir versammeln uns um das schwarze Tuch, das den Nährboden symbolisiert, und auf dem nun die Müllsäcke und ein Kreuz stehen. Wir bringen den Schmerz, das Leid und die Schuld vor Gott. Dann sprechen wir Bibelworte über dem Stadtteil aus, denn wir glauben, dass Gott Veränderung bewirken kann und will. Anschließend fragt jeder von uns Gott ganz persönlich, wo er zum Segen für das Viertel werden kann. Wir wollen Gott zur Verfügung stehen, wenn er sein Reich an diesem Ort baut. Wir sehnen uns danach, dass Gott einen neuen Nährboden schafft, auf dem diesmal Früchte des Segens wachsen.

Rückblick auf das zweite Halle-Neustadt Gebet am 09.09.2019

Mitten in einer riesigen Halle, zwischen Farbtonnen, Gabelstaplern und riesigen Röhren beteten wir Gott an und brachten ihm die Nöte und Möglichkeiten von Halle Neustadt.
Diesmal hatten wir als Veranstaltungsort die Firma Umtec gewählt, ein Unternehmen für Silo Bau. Am hintersten Zipfel der Neustadt versteckt sich, was doch unübersehbar ist. Silos sind nun mal einfach groß. 1993 hatte das Familienunternehmen begonnen und sich Stück für Stück vergrößert. Heute besteht die Firma aus 50 Mitarbeitern und bezeichnet sich weiterhin als Familienunternehmen. Ein Zeichen dafür ist das „Freitags -Grill – Ritual“ bevor es in das Wochenende geht. Arbeiten und gemeinsam feiern ist die Leidenschaft des Senior Chefs Matthias Keilberg. Deshalb fing unser Abend auch mit einem gemütlichen Grillen an, gefolgt von einer Anbetungszeit, welche die riesigen Hallen füllte. Weiter ging es mit einem Bericht von drei Unternehmern, wie sie klein gestartet hatten und Gottes Führung und Hilfe erlebten. Auch das Beispiel und der Glaube von August Herman Francke ermutigte uns. In kleinen Gruppen beteten wir anschließend für diesen Stadtteil, der einmal Arbeiterstadt genannt wurde und in dem nun viele Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Wir beteten für neue Initiativen, Firmen, Gemeinden, die Kinder und das Gott Hoffnung dort aufkeimen lässt. Er kann aus dem Schwachen und Kranken Neues wachsen lassen. Gott hat sich noch nie begrenzen lassen von Mauern und Problemen. Er ist der Meister, der aus dem Kleinen etwas Großes schaffen kann!

Es war ein Abend voller Hoffnung, Einheit und Leidenschaft. Beschreiben kann man das ganz schlecht. Dabei sein und erleben, dass wir als Christen eine Familie Gottes sind, die Kraft hat durch Gebet Veränderung zu bewirken, das hat den Unterschied gemacht.